Dem Derby fehlt die richtige Würze
Eldagsen – Springe: Knapp 400 Zuschauer sehen keine Tore und nur wenige Emotionen
Fußball. Für zwei Dinge hat das Derby zwischen dem FC
Eldagsen und dem FC Springe in den vergangenen Jahren immer garantiert:
viele Tore und viele Emotionen. Auf beides mussten die knapp 400
Zuschauer am
Sonnabend
im Eldagsener Heinrich-Mundt-Stadion verzichten. Schiedlich friedlich
0:0 trennten sich die beiden Kontrahenten im einzigen Nachholspiel
der Bezirksliga 4.
Vielleicht
war die Winterpause zu lang (dreieinhalb Monate), vielleicht war es
auch nur zu kalt (Temperaturen um den Gefrierpunkt) – richtig auf
Touren kamen beide Mannschaften jedenfalls nicht. Die Eldagsener, die
ihre Gäste in Heimspielen sonst in der Anfangsphase gerne überrennen,
begannen ebenso vorsichtig wie die Springer, bei denen Trainer Franz
Genschick mit der Aufstellung für Verwunderung sorgte: Sönke Wyrwoll
und Julian Dettmer, in der Hinrunde zwei absolute Leistungsträger,
blieben zunächst auf der Bank. Die einfache Erklärung: „Julian lag die
ganze Woche flach und Sönke hatte nur einmal trainiert“, so Genschick.
Torgefahr
kam also nur ganz selten auf. Als die Springer sich in der Abwehr
noch nicht sortiert hatte, schickte André Gehrke Till Engelhardt in
die Gasse, der verzog jedoch knapp (2.). Was die Eldagsener danach
noch zu bieten hatten, waren allenfalls „Halbchancen“, so Gehrke.
Springe machte es im Angriff nicht wesentlich besser. Dennis
Klippstein schoss nach einer Ablage von Dennis Offermann aus 18 Metern
nur knapp am Winkel vorbei (17.). Und nach einer Freistoßflanke von
Faiz H amo, die an Freund und Feind vorbei segelte, war er so überrascht, dass er aus zwei Metern neben das Tor köpfte (35.).
Ansonsten
standen beide Defensivreihen sicher. FCE-Libero Hendrik Luczak machte
zwar nicht den sichersten Eindruck. Seine Nebenleute Heinrich Eicke
und Adrian Gottschalk sowie die beiden Sechser Benjamin Rathe und
Matthias Hüsam spielten aber so souverän, als hätte es die Winterpause
nicht gegeben. Und auch die Springer machten die Räume in der
Defensive so geschickt eng, dass sich die Eldagsener immer wieder
festrannten. Torjäger Gehrke etwa, bewacht von Sascha Buchholz, schoss
nur zweimal aus dem Spiel heraus aufs Tor.
Die
ersten frierenden Zuschauer gingen schon zwanzig Minuten vor Schluss.
Sie verpassten nichts, was sie noch hätte erwärmen können. Hüsam
klärte im eigenen Strafraum noch vor dem einschussbereiten Wyrwoll
(81.) – das war‘s.
Neue Deister Zeitung, 18.02.2011 Aus der kalten Hose ins Lokalderby
Der FC Eldagsen empfängt den FC Springe / Bürst: „Platz ist so glatt wie ein Baby-Popo“
Fußball. Die Wettervorhersagen verheißen ein
trockenes Wochenende. Wenn dem so ist, steht dem Bezirksliga-Derby am
morgigen Sonnabend (15 Uhr), nichts im Wege. „Wir haben den Platz
gewalzt, der ist glatt wie ein Baby-Popo, darauf kann man spielen“,
sagt Karsten Bürst, Trainer des FC Eldagsen, der den FC Springe
erwartet – was für ein Ende der langen Winterpause.
Vor
dreieinhalb Monaten bestritten beide Teams ihr letztes Pflichtspiel,
die Saison geht also quasi wieder von vorne los. Die Eldagsener sind
eine knappe Woche früher ins Training eingestiegen und haben immerhin
schon ein Testspiel bestritten. Einen großen Vorteil sieht Bürst
dadurch nicht. „Im Prinzip starten wir doch alle aus der kalten Hose“,
sagt er. Sein Springer Gegenüber Franz Genschick sieht es genauso:
„Die Spielpraxis fehlt beiden.“
Genschick
sieht seine Mannschaft im Derby als Außenseiter. Zwar haben die
Springer vor der Winterpause dreimal in Folge gewonnen. Die Serie der
Eldagsener ist aber noch etwas länger: Von den letzten neun Spielen
gewannen sie sieben, zweimal spielten sie unentschieden.
Selbstvertrauen holten sie sich zudem in der Halle: Bei drei
Turnierteilnahmen holten sie dreimal den Titel – unter anderem beim
NDZ-Cup durch ein 2:0 im Finale gegen den FCS, den sie im Sommer auch im
Bezirkspokal mit 5:3 besiegten.
Die
Brust ist breit bei den Eldagsenern, aber Bürst warnt: „Wir werden
auf einen top motivierten Gegner treffen“, sagt er, „das Pokalspiel
und der NDZ-Cup stecken den Springern sicher noch im Kopf.“ Die
Motivation sei aber auch für seine Mannschaft kein Problem, allein
schon wegen der Zuschauer. 400 bis 500 erwartet Bürst, „wann spielt man
schon vor so einer Kulisse?“
Genschick
gibt sich dagegen betont gelassen, er scheint seine Zweifel zu haben,
dass die Partie wirklich stattfindet. „Wir gehen locker ran, es geht
ja auch nur um drei Punkte“, sagt er, meint aber auch: „Im Derby ist
alles offen.“ Das zeigte sich schon in den letzten Duellen. In der
ersten Runde des Bezirkspokals 2009 galt Eldagsen im Heimspiel als
Favorit – und kam 1:4 unter die Räder. Ein Jahr später in Springe waren
sie Außenseiter und gewannen 5:3.
Personell
können beide Trainer aus dem Vollen schöpfen. Die lange verletzten
Marius Westenfeld (FCE) und Stefan Meyer (FCS) haben das Training
wieder aufgenommen, beide werden aber noch geschont. Bei den
Eldagsenern fehlt der beruflich verhinderte Benjamin Timmermann, für
ihn rückt Heinrich Eicke in die Innenverteidigung, der wie schon im
Pokalspiel Dennis Offermann bewachen soll. Genschick lässt sich dagegen
noch nicht in die Karten gucken, wie er Eldagsens André Gehrke
abmelden will. „Das besprechen wir am Freitagabend nach dem Training“,
sagt er.
Für
Bürst zählen die Springer übrigens nach wie vor zu den großen
Favoriten der Liga: „Die werden um den Aufstieg noch ein Wörtchen
mitreden“, sagt er. Bei derzeit neun Zählern Rückstand auf
Spitzenreiter Tündern haben sich die Springer allerdings bescheidenere
Ziele gesteckt. Manndecker Tim Dreyer etwa ist vor allem eines wichtig:
„Hauptsache, wir landen vor Eldagsen."
Neue Deister Zeitung, 18.02.2011 Privatduell um den ersten Platzverweis
Eldagsens Sebastian Westenfeld und Springes Tim Dreyer freuen sich auf das Bezirksliga-Derby
Fußball
(jab). Derby oder nicht Derby – das ist die Frage. Am Sonnabend (15
Uhr) empfängt der FC Eldagsen den FC Springe. So will es der
Bezirksliga-Spielplan und auch die Eldagsener wollen das Nachholspiel
mangels weiterer freier Wochenendtermine unbedingt über die Bühne
bringen. Und nach dreieinhalbmonatiger Pause juckt es den Spielern auch
wieder in den Füßen. „Ich bin richtig heiß“, sagt zumindest Eldagsens
Stürmer Sebastian Westenfeld – der sich schon im Vorfeld ein
persönliches Duell mit Springes Manndecker Tim Dreyer liefert.
Im
Online-Netzwerk Facebook diskutieren die beiden derzeit, wer von
ihnen wohl zuerst vom Platz fliegt. Beide hat es in dieser Saison
bislang einmal erwischt. Allzu ernst ist die Privatfehde aber nicht.
Die große Rivalität gebe es zumindest zwischen den Spielern nicht
mehr, sagt Westenfeld. „Beide Teams sind ja relativ jung. Wir kennen
uns doch alle vom Feiern. Wenn das Spiel losgeht und die Zuschauer dazu
kommen, lasse ich mich aber doch immer anstacheln.“ Dreyer sieht‘s
genauso: „Ich mag die Jungs von Eldagsen alle“, sagt er und fügt hinzu:
„Aber in den 90 Minuten gibt‘s keine Freundschaft.“
Im
ersten Derby der Saison beim Eldagsener 5:3-Erfolg im Bezirkspokal
fehlte Dreyer gesperrt, weil er im Punktspiel zuvor gegen Nienstädt
nach einer Notbremse Rot gesehen hatte. Umso motivierter ist er für das
Punktspiel, zumal die Eldagsener Stürmer zu seinen Lieblingsgegnern
zählen: „Seit ich gegen Eldagsen spiele, hat mein direkter Gegenspieler
noch nie getroffen“, so Dreyer.
Westenfeld
hat nicht nur deshalb großen Respekt vor seinem mutmaßlichen
Gegenspieler im Derby. „Ich habe noch nie gegen einen gespielt, der so
sehr mit dem Körper arbeitet, wie Tim“, sagt er. Dreyer ist in der
Liga berüchtigt für seine rustikale Spielweise, sagt aber von sich:
„Ich grätsche gar nicht mehr so viel, mittlerweile mache ich mehr
übers Stellungsspiel.“
Die
Springer sind eine Woche später in die Vorbereitung eingestiegen als
Eldagsen und haben im Gegensatz zum FCE bislang kein Testspiel
absolviert. Einen Nachteil sieht Dreyer darin nicht. Er ist ohnehin
skeptisch, ob die Partie stattfinden kann. Wenn, dann hat er aber
nichts dagegen: „Mir gefällt es, wenn es nass ist – dann wird es
wenigstens ein richtiger Kampf.“
Und
auf den einschlägigen Kanälen im Internet dürfte anschließend heiß
diskutiert werden. Dort und auf der Piste – das gibt zusätzliche
Motivation. Westenfeld: „Keiner will sich beim Feiern dumme Sprüche
anhören, weil er verloren hat.“
Neue Deister Zeitung, 16.02.2011 FC Eldagsen stockt seinen Kader auf
Dennis und Patrick Pfahl kommen vom SV Eitzum, erhalten aber keine Freigabe
Fußball
(jab). Bezirksligist FC Eldagsen hat seinen Kader in der Breite
verstärkt. Vom Tabellenführer der 1. Kreisklasse Hildesheim SV Eitzum
kommen Dennis und Patrick Pfahl. Die Eitzumer haben allerdings keine
Freigabe erteilt, die Zwillinge, die in Mehle wohnen, sind daher erst
Ende April für den FCE spielberechtigt. „Bei unserem kleinen Kader ist
jede Verstärkung wichtig“, sagt Trainer Karsten Bürst, zumal unklar
ist, wann Marius Westenfeld nach seinem Bandscheibenvorfall wieder
spielen kann. „Zurzeit läuft er nur“, so Bürst.
Der
Coach ist auf der Suche nach einer zweiten Sturmspitze neben
Sebastian Westenfeld, da Tim Lösch aus beruflichen Gründen kaum
trainieren kann und daher für Einsätze über 90 Minuten kaum in Frage
kommt. Beim 4:2-Erfolg am Wochenende bei Iraklis Hellas testete er dort
Marcel Wendler und Dominic Schröder. Letzterer soll aber trotz guter
Leistungen im FCE-Trikot weiterhin vorrangig in der A-Jugend des TSV
Gestorf – dort ist er mangels eigener A-Junioren Gastspieler – spielen.
„Aber bei den Nachholspielen unter der Woche brauche ich ihn“, so
Bürst.
Auch
André Gehrke lief im Test im Sturm auf, für ihn übernahm Benjamin
Rathe den Part des Spielmachers. Keine langfristige Option: „Benna
fühlt sich auf der Sechserposition deutlich wohler“, so Bürst, der
längerfristig auch auf den verletzten Manndecker Sascha Hahnenberg
verzichten muss. In der Abwehr hat er allerdings viele Optionen, zumal
auch Jan Santkiewitsch nach einem halben Jahr Verletzungspause bei
Iraklis Hellas erstmals wieder dabei war.
Neue Deister Zeitung, 09.02.2011 FCE gewinnt ersten Test
4:2 bei Iraklis Hellas / Santkiewitsch wieder dabei
Fußball
(jab). Um nicht zu viele Wochentagsspiele absolvieren zu müssen, will
Bezirksligist FC Eldagsen das Derby gegen den FC Springe am
Sonnabend, 19. Februar, „unbedingt durchziehen“, so FCE-Coach Karsten
Bürst. Um vorbereitet zu sein, bestritten die Eldagsener gestern ihr
erstes Testspiel nach der Winterpause. Beim SV Iraklis Hellas,
Spitzenreiter der 1. Kreisklasse Hannover-Stadt, gewannen die
Schwarz-Gelben mit 4:2 (3:1).
„Wir
hätten drei, vier Tore mehr machen müssen“, sagte Bürst, der dennoch
zufrieden war. „Wir haben ordentlich Druck ausgeübt und wieder das
Gefühl für die Dimensionen des Platzes bekommen.“ Bürst probierte auf
einigen Positionen verschiedene Varianten aus, nach langer
Verletzungspause gab im zweiten Durchgang etwa Jan Santkewitsch sein
Comeback als Libero. Torfolge: 0:1 Gehrke (25.), 0:2 Hüsam (30.), 1:2
(35.), 1:3 S. Westenfeld (40.), 2:3 (50./Foulelfmeter), 2:4 Schröder
(70.).
Neue Deister Zeitung, 07.02.2011 "Wir sind zu einem geschlossenen Team gereift"
Eldagsens Coach Karsten Bürst über den Verlauf der Hinrunde, die Überraschungen und die Ziele
Fußball (gö).
In drei Wochen sollen die ersten Nachholspiele in der Bezirksliga 4
gelaufen sein. Da kommt jetzt die Zeit der Vorbereitung, erfolgreich
aus der Winterpause herauszukommen. Über den Verlauf der Hinrunde,
Stärken und Schwächen der Mannschaft und das Ziel am Saisonende sprach
NDZ-Mitarbeiter Dieter Gömann mit dem Trainer des FC Eldagsen, Karsten
Bürst.
Herr Bürst, Sie belegen mit Ihrem Team zur Winterpause den 3. Tabellenplatz. Wie überrascht sind Sie?
Ja, das ist eine tolle Platzierung und die hat mich doch sehr überrascht.
Was ist dabei für Sie gut gelaufen?
Wir
haben das taktisch umgesetzt, was uns stark macht. Offensiv wie
defensiv hat sich meine Mannschaft wunderbar aufgestellt. Das sieht man
ja auch am Torverhältnis von 32:16 Treffern.
Woran hat das gelegen?
Als
Mannschaft sind wir sehr geschlossen aufgetreten. Wir haben aus
wirklich wenig sehr viel gemacht, denn unser Personal war ja knapp
bemessen.
Was war in der Hinrunde nicht so gut gelaufen?
Wir
hatten einen schlechten Saisonstart erwischt. Nach vier Spielen hatte
meine Mannschaft nur einen Punkt, aber wir haben dennoch gut
gespielt. Die mangelnde Chancenauswertung war das große Übel.
Wo sehen Sie Fortschritte bei der Mannschaft?
Wir sind zu einer absolut geschlossenen Mannschaft gereift. Nur so konnten wir Dinge abrufen, wie wir das auch gemacht haben.
Wo machen Sie dennoch Defizite in ihrer Mannschaft aus?
Im
Prinzip hat meine Mannschaft alles abgerufen, was uns stark macht.
Deshalb gibt es kaum Defizite – einzig in der Chancenauswertung. Daran
müssen wir arbeiten.
Was war Ihnen besonders positiv aufgefallen?
Dass
meine Mannschaft nach dem vierten Spieltag nicht nervös wurde. Und
vor allem die Moral, nach einem 0:2-Rückstand zu Hause gegen Gehrden
das Spiel in einen 4:2-Sieg zu drehen. Das war das Schlüsselspiel zu
der dann folgenden Serie mit neun Begegnungen ohne Niederlage.
Wovon waren Sie am meisten enttäuscht?
Da gibt es eigentlich nichts. Wir sind rundherum zufrieden. Es läuft derzeit alles ganz toll, und auch das Umfeld stimmt.
Welcher Spieler überraschte Sie besonders?
Till
Engelhardt. Seine Schnelligkeit, sein Einsatz bis zur Schmerzgrenze,
einfach großartig. Er ist bei uns ein absoluter Leistungsträger
geworden und aus dem Team nicht mehr wegzudenken.
Durch
zahlreiche Spielausfälle müssen die Vereine verstärkt wochentags
sowie zu Ostern und Pfingsten antreten. Was halten Sie davon?
Das
ist eine ganz schwierige Situation, und alle Vereine sind davon
gleichermaßen betroffen. Es gibt Teams, bei denen Spieler lange
arbeiten müssen. Dadurch wird vieles entschieden, sowohl beim Kampf um
die Meisterschaft als auch gegen den Abstieg. Vielleicht helfen uns
englische Wochen zu Saisonbeginn weiter, dass es weniger Spielausfälle
gibt.
Wo landet Ihr Team nach Abschluss des Spieljahres?
Ich
denke schon, wenn wir unter die ersten Zehn kommen, ist das super.
Wir haben noch 17 Spiele, und da kann noch viel passieren.
Welche Ziele haben Sie über das Saisonende hinaus?
Das Gros des Kaders hat für die nächste Saison zugesagt.
Wir müssen uns dennoch verstärken. Drei bis vier Spieler, das wäre
gut, denn 16 Spieler sind einfach zu wenig für meinen Kader.
Neue Deister Zeitung, 01.02.2011