"Gefühlte Niederlage": Hemmingen trotz drückender Überlegenheit nur mit Remis gegen Eldagsen
Eigentlich
ist Martin Pyka ein besonnener Trainer, doch nach dem 1:1 seines SC
Hemmingen-Westerfelds gegen den FC Eldagsen schimpfte der SC-Coach ob
der Selbsteinschätzung des Gegners. Dieser zeigte sich mit dem
Punktgewinn sehr zufrieden.
Normalerweise
scheint Martin Pyka vom Typ her jemand zu sein, der stets in sich ruht.
Ausgeglichen, besonnen, fast auf buddhistische Art gleichmütig - und in
seiner Analyse zwar detailversessen und bestimmt, aber nicht emotional.
Nach dem 1:1 im Heimspiel gegen den FC Eldagsen ließ sich der Coach des
Landesligisten SC Hemmingen-Westerfeld und absoluter Verfechter des
gepflegten Kombinationsspiels dann aber doch zu einem eher
gefühlsmäßigen Urteil hinreißen: „Das war heute eine gefühlte Niederlage
gegen einen absolut grausamen Gegner, der den Ball nur nach vorne
gebolzt hat und gar nicht interessiert daran war, Fußball zu spielen“,
schimpfte Pyka.
"...dann fällt mir nichts mehr ein"
Dass
er als Trainer natürlich weiß, dass es zum Fußball dazugehört, dass es
verschiedene Wege zum Erfolg und eben auch Teams mit unterschiedlicher
spielerischer Qualität gibt, darf vorausgesetzt werden. Was ihn nach
eigenem Bekunden allerdings auf die Palme getrieben hat, war die
lautstark bekundete Selbsteinschätzung der Eldagser: „Wenn die ernsthaft
davon reden, dass sie in der ersten Halbzeit geil und gut gespielt
haben und das Resultat leistungsgerecht ist, dann fällt mir nichts mehr
ein.“ Grundsätzlich sei es aber natürlich so, dass die eigene Mannschaft
es sich zum Vorwurf machen müsse, die deutlich Dominanz und die
Mehrzahl an Chancen nicht in mehr als nur einen Treffer umzumünzen. „Die
Jungs haben ein gutes Spiel gemacht. Aber dafür können wir uns am Ende
nichts kaufen.“
„Wir wollten kompakt stehen und auf Umschaltmomente warten“
Gästetrainer
Holger Gehrmann konnte mit dem Remis gut leben: „Für uns ist das
Ergebnis okay, auch wenn es vielleicht ein bisschen glücklich war. Wir
haben alles rausgehauen, was momentan geht, und vor allem in der ersten
Halbzeit haben wir es defensiv gut gemacht und keine richtig klaren
Chancen zugelassen.“ Nach dem Wechsel und dem schnellen 0:1 hätte die
Partie allerdings zugunsten der Hausherren kippen können. „Da haben sie
eine Riesenchance zum 2:0. Wenn sie das Ding machen, ist das Spiel wohl
vorbei.“
Dass
seine Mannschaft extrem wenig Ballbesitz gehabt habe, sei letztlich die
Taktik gewesen. „Wir wollten kompakt stehen und auf Umschaltmomente
warten.“ Davon habe es vor der Pause zwei und nach dem Wechsel außer dem
Tor noch drei, vier weitere gegeben. „Die haben wir leider nicht sauber
und zielstrebig genug zu Ende gespielt.“ Die Taktik sei auf jeden Fall
aufgegangen. „Das Geschehen hat sich meist zwischen den beiden
Sechzehnern abgespielt.
Gute Chancen bleiben ungenutzt
Das
sah sein Gegenüber allerdings gänzlich anders. „Die Mannschaft hat
alles in allem einen souveränen Auftritt hingelegt, Wir hatten gefühlt
70, 80 Prozent Ballbesitz, haben sehr gut aufgebaut, Doppelpässe
gespielt, hinterlaufen, pro Halbzeit sieben, acht Abschlüsse gehabt.“
Vor allem Aljoscha Hyde, Michael Gerlach und Steven Melz hätten über 90
Minuten mehrfach gute Schusschancen gehabt. „Wenn du in Top-Position
wegrutscht oder den Ball nicht richtig triffst, kann man ja nicht
ernsthaft behaupten, dass sei keine Torchance gewesen.“
Defensiv
habe seine Mannschaft sich lediglich zwei Patzer geleistet: einen in
der ersten Hälfte, einen nach der Pause unmittelbar vor dem
Ausgleichstreffer, als ein Fehlpasse den Eldagsern den entscheidenden
Konter ermöglicht habe. Unterm Strich sei die eigene Mannschaft vor dem
gegnerischen Tor schlicht zu uneffektiv gewesen. Außer dem Tor von Melz
zum 1:0 kurz nach der Pause (48.) sprang eben nichts heraus. Die
dicksten Chancen vergaben kurz danach Melz, als er allein aufs FC-Tor
zulief und Gerlach mit einem Lattenkopfball in der Schlussphase.
Eldagsens Coach Gehrmann zeigt sich zufrieden
Nicolas
Grupes Treffer zum 1:1 (71.) riss die Gastgeber letztlich aus ihren
Siegträumen. „Am positivsten war heute, dass Can Tuna zum ersten Mal
fast durchgespielt und eine starke Leistung gebracht hat und dass mit
Obed Owusu ein A-Jugendlicher seine ersten Einsatzminuten im
Herrenbereich bekommen konnte", so Pyka abschließend. Der Eldagser
Coach zeigte sich zufrieden: „Ein Punkt in Hemmingen ist super.“ Dass es
nicht mehr wurde, habe auch an der Spielweise des SC gelegen. „Ich
hätte erwartet, dass die nach der Pause noch aggressiver und früher
attackieren. Das haben sie aber nicht gemacht, und so ergaben sich auch
nicht so viele Räume für uns.“
Lokalteil HAZ, 26.10.2020
SC Hemmingen-Westerfeld setzt auf Konstanz - und will gegen Eldagsen wieder punkten
Am
Samstag (16 Uhr) muss für den SC Hemmingen-Westerfeld gegen den FC
Eldagsen einiges besser laufen. Dass die Hemminger nach der
3:1-Niederlage beim VfR Evesen nun nicht mehr an der Tabellenspitze
stehen, sieht Trainer Martin Pyka dagegen eher gelassen.
Nach
der 1:3-Niederlage in Evesen hat Martin Pyka im Wochentrainingsplan
neben Aspekten wie Fitness, Präzision und Handlungsschnelligkeit vor
allem einen Schwerpunkt gesetzt: Konstanz. „In der einen Hälfte spielen
wir so, in der anderen so, ein Spieler ist auf der Höhe, der andere
nicht. Für jeden ist es erst einmal wichtig, sich auf die Basisaufgaben
zu konzentrieren“, bringt der Coach des Landesligisten SC
Hemmingen-Westerfeld das primäre Lernziel auf den Punkt. „Weil es sonst
das gesamte Spiel zerstören kann.“
"Echt schön, nicht als Tabellenführer ins Spiel zu gehen"
Der
„Hausaufgabe“ am Samstag (16 Uhr) gegen den FC Eldagsen blickt Pyka
gespannt entgegen: „Mal sehen, wie die Mannschaft das umsetzt, was wir
unter der Woche erarbeitet haben.“ Auch den Verlust der „Pole Position“
sieht er gelassen: „Ich find‘ es echt schön, nicht als Tabellenführer in
Spiel zu gehen. Denn das gibt dem Ganzen so eine Schwere. Es ist fast
wie ein Mythos: Oh, es geht gegen den Spitzenreiter.“ So sei man einfach
der „nette Tabellendritte“. Der Eldagser Coach Holger Gehrmann weiß –
unabhängig von der Tabellensituation -, was auf seine Mannschaft
zukommt. „Die Hemminger haben eine enorm spielstarke, technisch gute
Mannschaft, und der Weg, den sie gehen, ist gut. Das wird auf alle Fälle
ein brutales Ding.“ Doch nach zuletzt drei Siegen in Serie liefen auch
seine Spieler selbstbewusst auf. „Wir werden uns bestimmt nicht
verstecken, wollen auch da etwas mitnehmen.“ Das Potenzial dafür sei
da. „Was meine Mannschat vor allem auszeichnet ist sicher, dass sei ein
absolutes Team ist. Das ist schon sehr speziell.“ Nicht zuletzt deshalb
sei es überhaupt möglich die aktuell angespannte personelle Situation so
gut zu überstehen. „Wir haben einige Verletzte und vor allem viele, die
angeschlagen und nicht 100-prozentig fit sind, sich aber durchquälen.
Dafür machen es die Jungs echt gut.“ Zudem habe man „mit Lauri
Schwittalla einen sehr guten Spieler in der Box“ und mit Marcel Buerst
einen Riesentorwart“.
Die einzelnen Bausteine stimmen
Überhaupt
stimmten in den verschiedenen Mannschaftsteilen die einzelnen
Bausteine. „Auch unser Umfeld ist riesig.“ Sportlich formuliert es
Gehrmann so „Wir sind unangenehm zu bespielen, stören früh, sind sehr
präsent im Mitteldrittel und immer für Tore gut, ob aus dem Spiel heraus
oder nach Standards.“ In Hemmingen werde man sicher nicht den Fehler
machen, munter mitspielen zu wollen. „Wir werden da schon eher ein
einfaches Mittel wählen“, so der Coach.
Hemmingen macht zu viele Fehler
Damit
rechnet auch sein Pendant auf Hemminger Seite, empfindet das aber gar
nicht als Problem: „Die Eldagser Spielweise, kompakt zu verteidigen, das
Spiel des Gegners zu zerstören und auf schnelles Umschaltspiel zu
setzen, ist vor allem für unsere beiden Sechser die perfekte Übung, es
besser zu machen als zuletzt in Evesen.“ Denn da habe die
Konterabsicherung nicht so gut geklappt, weil vor allem die optimale
Balance gefehlt habe. Unterm Strich sei der Auftritt am vergangenen
Wochenende aber weniger schlecht gewesen, als er es zunächst empfunden
habe. „In der Videoanalyse habe ich gesehen, dass die Jungs es gar nicht
so übel gemacht haben.“ Aber letztlich seien es defensiv wie offensiv
einfach zu viele Fehler gewesen.
"Alle müssen performen"
„Im
Training geben alle Vollgas“, lobt Pyka. Das sei aber auch nötig, denn
nachdem sich einige Spieler in Evesen einen eher schwachen Auftritt
geleistet hätten, schaue er schon genau darauf, was jeder Einzelne in
den Übungseinheiten anbiete. „Alle müssen performen, brauchen eine gute
Trainingswoche, um sich für einen Einsatz in der Startelf zu empfehlen.“
Insgesamt stünden vier der Stammkräfte ein bisschen auf der Kippe. „Wir
haben eine sehr gute zweite Reihe, die alle auf ihre Chance warten.“
Für FC-Coach Gehrmann ist entscheidend, „welche Möglichkeiten der Gegner
uns bietet“. Unterm Strich sei in einem engen Duell oft wegweisend,
„welche Gefahr du nach vorne ausstrahlst – und da haben wir schon etwas
zu bieten“.
Lokalteil HAZ, 23.10.2020
Tag zum Vergessen: Sarstedter kassieren in Eldagsen spätes 0:1, Grupe schwer verletzt
Eine
Halbzeit lang hat der 1. FC Sarstedt in der Landesliga Süd beim FC
Eldagsen dominiert, aber nicht getroffen. Kurz vor Schluss nutzten die
Platzherren einen Elfmeter zum 1:0-Sieg. Nicht nur deswegen war es für
die Gäste ein Tag zum Vergessen: Gianluca Grupe brach sich ohne
Fremdeinwirkung den Knöchel.
Zur
Halbzeit hätte der 1. FC Sarstedt gut und gerne mit drei Toren
Differenz führen können – da sind sich die Verantwortlichen beider
Seiten einig gewesen. Doch da die Gäste sämtliche Hochkaräter ungenutzt
ließen, fuhren sie am Ende mit einer 0:1 (0:0)-Niederlage von der Partie
beim FC Eldagsen nach Hause. Während sich die gastgebende Mannschaft
von Trainer Holger Gehrmann mit mittlerweile zwölf Punkten nach sieben
Spielen langsam, aber sicher in der Tabelle der Landesliga Süd nach oben
schiebt, bleibt der sieglose Aufsteiger Letzter.
Egal,
wer es aufseiten der blaugewandeten Mannschaft versuchte – rein wollte
der Ball nicht. Entweder stand Eldagsens seit Wochen starker Keeper
Marcel Bürst im Weg oder die Sarstedter scheiterten an sich selbst.
Jonas Jürgens, Christian Schäfer sowie Edwin Hertel waren nur drei
Gäste, die es vergeblich versuchten. „Vielleicht fehlt uns da manchmal
einfach die letzte Galligkeit“, sagte Sarstedts Co-Trainer Eugen Klein,
dessen Team seit nunmehr über 340 Minuten auf ein Tor wartet. „Und wie
dann solche Spiele eben laufen: Am Ende kriegst du sogar noch einen“,
ergänzte er.
Angesichts
der Vielzahl der Sarstedter Einschussgelegenheiten fielen die Chancen
der Eldagser fast nicht ins Gewicht, obgleich auch sie nicht von
minderer Qualität waren. Doch nach einer Standardsituation von Timon
Scharmann scheiterte Luca Köneke am Pfosten, und José Rubén Pérez
versuchte es nach Ansicht seines Trainers in aussichtsreicher Lage mit
dem falschen Bein.
„Da wollte er es wie Franz Beckenbauer machen“, sagte der bestens
gelaunte Gehrmann lachend, „und hat den Ball elegant mit dem rechten
Außenrist geschossen.“ Doch Pérez ist eben nur fast ein Kaiser – und so
verfehlte sein Kunstschuss haarscharf die lange Ecke des Tores. „Der
linke Fuß wäre hier erfolgversprechender gewesen“, tadelte Gehrmann mit
gespieltem Zorn.
"Viele Beine im Strafraum, und eins davon trifft ihn"
Die
Hochstimmung des 54-Jährigen war neben der Zielungenauigkeit des
Neulings mal wieder Lauri Schwitalla zu verdanken, der in der 81. Minute
vom Elfmeterpunkt das goldene Tor erzielte. Björn Graw war zuvor
regelwidrig am Torabschluss gehindert worden. „Viele Beine im Strafraum,
und eins davon trifft ihn“, sagte Klein. Ein „dummer Elfmeter“ sei das
gewesen, an dessen Rechtmäßigkeit jedoch keinerlei Zweifel bestünden.
Ohnehin
hatten sich in den zweiten 45 Minuten die Kräfteverhältnisse umgekehrt –
nun hatten die gelb-schwarzen Senfstädter den Taktstock in der Hand.
Möglicherweise war auch der Schock über die schwere Verletzung ihres
Kollegen Gianluca Grupe, der sich ohne gegnerische Einwirkung den Fuß
derart vertreten hatte, dass dabei der Knöchel brach, ursächlich für die
schwächere Halbzeit des 1. FC. Gehrmann hatte Grupe, der am Sonntag
bereits operiert wurde, noch am Spielfeldrand einen Verband angelegt.
Lokalteil HAZ, 19.10.2020
Lob vom Gegenüber: FC Eldagsen und 1. FC Sarstedt haben Respekt vor direktem Duell
Hier
denkt keiner nur an sich: Eldagsens Trainer Holger Gehrmann und
Sarstedts Coach Marc Vucinovic sprechen vor dem Duell am Samstag (16
Uhr) über ihren Gegner. Beide erwarten ein gutes Spiel, kennen aber auch
die Schwächen ihres Gegners.
Nur
auf sich selbst, aber nicht auf den Gegner schauen. Sein eigenes Spiel
ohne Rücksicht auf die Taktik des Kontrahenten durchziehen. Gern
verwendete Trainerweisheiten. Kehren wir doch vor dem Duell der Teams
zweier reiner Fußballvereine in der Landesliga Süd zwischen dem FC
Eldagsen und dem 1. FC Sarstedt am Samstag (16 Uhr) das Ganze einfach
mal um – und lassen die beiden Übungsleiter ausschließlich über die
Konkurrenz sprechen.
Was
sagt Holger Gehrmann über den momentan noch nicht sonderlich
erfolgreichen (ein Punkt aus sechs Partien) Aufsteiger aus dem Landkreis
Hildesheim, und welche Assoziationen kommen dessen Spielertrainer Marc
Vucinovic über seinen so lala gestarteten Gastgeber in den Sinn?
Eldagsen eine "richtige Mannschaft“
Kurze
Denkpause bei Gehrmann, ein überraschtes Lachen bei Vucinovic – dann
geht’s los. Die ultimative Lobhudelei ist dabei zwar nicht
herausgekommen, Respekt für den Gegner allerdings schon. So äußert
Gehrmann dann auch einigermaßen großes Erstaunen über das bisher maue
Abschneiden des Neulings. „Sie haben körperlich gute Kicker dabei“, sagt
der Eldagser Coach, „und sind nach vorne mit ihrer individuellen
Klasse richtig gefährlich.“ Warum sie dennoch Schlusslicht sind? Dazu
später mehr.
„Gegen einen Tabellenletzten will man natürlich nichts liegen lassen“,
sagt Vucinovic und versetzt sich sogleich in Gehrmanns Lage. Er erwarte
ein Duell mit einer „richtigen Mannschaft“, sagt der Sarstedter, der
selbst bei der Partie am Samstag nicht anwesend sein wird. „Wie vor dem
Spiel – auch die von der Bank – alle einen Kreis machen und sich
abklatschen. Daran sieht man, dass das alles Jungs sind, die richtig
zusammenhalten. Und so treten sie dann auch im Spiel auf.“
Die
Eldagser kultivierten eine eher einfachere Spielweise mit vielen langen
Bällen, bemerkt der frühere Bundesliga-Profi. Was ausdrücklich nicht
heißen soll, dass da eine leichte Aufgabe bevorstünde, denn „für uns ist
in dieser Liga kein Spiel einfach“, so der 32-Jährige. Doch ein paar
Lücken hätte er im schwarz-gelben Gefüge durchaus entdecken können, gibt
er schmunzelnd preis. Welche? Trainergeheimnis.
Vucinovic lobt Lauri Schwitalla
Auch
Gehrmann wird einsilbiger, als es um die Schwächen des Gegners geht.
Aber – und da spricht er als letztjähriger Aufsteiger aus eigener
Erfahrung: „In der Bezirksliga wird vielleicht nicht jeder Fehler so
direkt bestraft wie in der Landesliga.“ Eine Erkenntnis, die die
Sarstedter trotz teilweise ansprechender Leistungen leidvoll haben
gewinnen müssen.
Und
welchen Akteur des Gegners gilt es besonders gut zu bewachen? „Der Name
Lauri Schwitalla ist hier im Landkreis ja hinreichend bekannt“, äußert
Vucinovic vielsagend. Gehrmann haben es die Qualitäten Gideon O’Donnells
angetan, doch er lobt auch Gilles-Asri Kwadjovie und Jonas Jürgens.
Nicht zu vergessen das spielende Trainerduo Eugen Klein und Vucinovic.
„Die machen sie bestimmt nicht schlechter, wenn sie auf dem Feld
stehen“, sagt Gehrmann.
Lokalteil HAZ, 16.10.2020
"Barsinghausen schläft weiter": TSV kassiert gegen Eldagsen erneut frühe Treffer
"Wie
schon in Wunstorf und Evesen fressen wir schnelle Gegentore - und dann
läufst du der Musik hinterher", haderte Markus Grajewski, Ko-Trainer des
TSV Barsinghausen nach dem 1:3 gegen den FC Eldagsen. Zu mehr als dem
Ehrentreffer durch Mustafa Cinar reichte es nicht.
Nach
dem 1:3 des Landesligisten TSV Barsinghausen gegen den FC Eldagsen gab
es hüben wie drüben nicht wirklich Zweifel an der Berechtigung des
Gästesieges. „Man könnte unsere Anfangsphase erneut so zusammenfassen:
Der TSV Barsinghausen schläft weiter“, nahm Ko-Trainer Markus Grajewski
die Sache mit Galgenhumor. „Wie schon in Wunstorf und Evesen fressen wir
schnelle Gegentore – und dann läufst du der Musik hinterher.“ Zudem
hake es derzeit vor allem im letzten Drittel: „Unsere Aktionen sind
nicht zwingend und zielführend genug.“ Eldagsens Coach Holger Gehrmann
zeigte sich unterm Strich zufrieden: „Ich finde, dass wir in den ersten
30 Minuten richtig gut gespielt haben. Wir hatten einige
Offensivaktionen und defensiv alles im Griff.“ In der Viertelstunde vor
der Pause habe man sich von der Hektik und Unruhe, die primär von der
Gegenseite ausgegangen sei, etwas anstecken lassen. „Die Barsinghäuser
versuchten, über die Emotionen ins Spiel zurückzukommen.“ Alles in
allem sei seine Mannschaft jedoch nicht „dolle in Not gekommen“.
Einziger wirklicher Kritikpunkt: „Wenn wir unsere Überzahlsituationen
sauber zu Ende spielen, bleibt es nicht beim 3:1. Wir hätten den Deckel
früher draufschrauben können.“
Wer weiß, wie es gelaufen wäre, wenn...
Die erste Chance des Spieles hatten allerdings die Hausherren, als
Robert Just eine Hereingabe von Atakan Cicin nur knapp verpasste (3.).
Doch dann sorgten die Eldagser binnen vier Minuten für klare
Verhältnisse: Nach einer nicht konsequent geklärten Standardsituation
wurde der Ball per Kopf auf Lauri Schwitalla abgelegt, der aus
Nahdistanz zum 1:0 traf (14.). Kurz darauf bediente Niklas Dorf
mustergültig Björn Graw, der den zweiten Treffer folgen ließ (18.).
Angetrieben vom bärenstarken Jan Pinkerneil, der in der
Mittelfeldschaltzentrale mit Zweikampfhärte und Passsicherheit glänzte,
ließen die Eldagser aus dem Spiel heraus kaum etwas anbrennen und kamen
selbst immer wieder zu vielversprechenden Angriffen. Aufseiten der
Gastgeber gab es dagegen außer zwei direkten Freistößen von Robert Just,
die Patrick Bürst parierte, und einer weiteren Szene im Anschluss an
einen ruhenden Ball, in der Just noch einmal am Eldagser Keeper
scheiterte, keine nennenswerten Offensivaktionen mehr.
"Unterm Strich habe ich aber nicht viel zu meckern"
Nach
dem Wechsel nutzten die Gäste einen Fehlpass des jungen Ezan Hajrullahu
eiskalt zum 3:0: Niklas Dorf bediente gedankenschnell und präzise José
Ruben Pérez, der für die Vorentscheidung sorgte (50.). Zwar gelang dem
TSV nach einem zu kurz geratenen Rückpass von Nicolas Grupe durch
Mustafa Cinar das 1:3 (59.), aber zu mehr reichte es nicht. Zum einen,
weil Kapitän Florian Nolte Gelb-Rot sah und vorzeitig vom Platz musste
(70.), zum anderen, weil die Barsinghäuser zwar nicht aufsteckten, aber
insgesamt zu ungefährlich blieben. nders die Gäste, die gleich mehrfach
Überzahlsituationen nicht konsequent zum Abschluss brachten. Der
Höhepunkt: „Wenn wir mit drei Mann auf den Keeper laufen, sollte der
Ball schon mal im Tor landen“, ärgerte sich Gehrmann zumindest ein
kleines bisschen. „Unterm Strich habe ich aber nicht viel zu meckern.“
Lokalteil HAZ, 12.10.2020
"Ganz klar, ein Vorteil": Barsinghausen baut gegen Eldagsen und später auf Kunstrasen
Mit
dem TSV Barsinghausen und FC Eldagsen treffen am Sonntag in der
Landesliga Süd zwei Nachbarn geographischer und tabellarischer Natur
aufeinander. Die Gastgeber setzen in der dunkleren Jahreszeit wieder auf
ihren Kunstrasenplatz, auf dem sie trainieren, spielen und traditionell
mehr punkten.
Jahr
für Jahr zeigt sich, dass der TSV Barsinghausen im Spätherbst, Winter
und Frühjahr daheim besonders effizient punktet. Grund ist der
Kunstrasen, den die Kicker aus der Deisterstadt aus dem Effeff kennen,
weil sie darauf trainieren und spielen und weil sie wissen, wie man den
Ball auf diesem speziellen Untergrund temperiert. „Ganz klar, das ist
für uns ein Vorteil“, sagt Dennis Herrmann.
Das
war es in der Bezirksliga, und das ist es auch eine Klasse höher in der
Landesliga Süd. „Und darauf hoffen wir natürlich auch in dieser
Saison“, sagt er. Der Coach wünscht sich, dass seine Mannschaft ihre
Heimstärke auch im Nachbarschaftsduell am Sonntag (15 Uhr) gegen den FC
Eldagsen zeigt. Gästetrainer Holger Gehrmann erwartet ein Duell auf
Augenhöhe: „Es kommt auf Kleinigkeiten an.“ Zuletzt beim 3:2 gegen den
SV Bavenstedt habe seine Mannschaft gegen einen „Top-Gegner“ einen
starken Auftritt abgeliefert, aber auch das nötige Glück gehabt. „Das
gleicht sich gewöhnlich über die Saison aus. Ich hoffe aber nicht, dass
wir schon in Barsinghausen von Pech betroffen sind“, sagt er.
"Die Jungs müssen mehr sprechen"
Herrmann
glaubt zu wissen, was für ein positives Ergebnis nötig sein wird: Dass
die Mannschaft anders als beim 2:5 in Wunstorf oder dem jüngsten 0:4
beim VfR Evesen die Anfangsphase einmal nicht verschlafe. „In beiden
Spielen fehlte zu Beginn die Gegenwehr, und beide Male lagen wir schnell
0:3 hinten – damit spielt es sich natürlich nicht so einfach“, sagt er.
Und Herrmann verlangt mehr Kommunikation, „die Jungs müssen mehr
sprechen“. Er rechne mit einem extrem engen Match. Mut mache ihm das
Training: „Das sah vor allem in den Spielformen sehr gut aus, da war
Tempo drin.“ Apropos Training: Herrmann weist darauf hin, dass sich die
Spieler unter der Woche zusammengesetzt und sich ausgesprochen haben,
ohne das Trainerteam. Wichtigster Inhalt: Die Beteiligung während der
Übungseinheiten. „Wir haben nur noch sieben Wochen bis zur Winterpause,
da ist es wichtig, dass so viele Spieler wie möglich dreimal die Woche
trainieren. Leichtfertige Absagen sollten also der Vergangenheit
angehören.“
Eldagsens Trainer sieht Teams auf Augenhöhe
Gehrmann
blickt der Aufgabe zuversichtlich entgegen: „Ich bin mit dem bisherigen
Saisonverlauf nicht unzufrieden. Die Jungs haben nur zum Start gegen
Evesen verwachst, in den restlichen Spielen hatten wir immer Phasen, in
denen die Mannschaft trotz einiger Wackler vieles gut gemacht hat.“
Lokalteil HAZ, 09.10.2020
Eldagser Krähen sorgen für unverhofften Höhenflug
Das
2:2 irgendwie über die Zeit bringen. Als die letzten Sekunden der
Partie zwischen dem ersatzgeschwächten FC Eldagsen und dem SV Bavenstedt
anbrachen, nahm FCE-Coach Holger Gehrmann seinen zweiten Wechsel vor.
Mit Christian Marx kam ein Stand-by-Akteur. Er sollte mithelfen, den
Punkt ins Ziel zu bringen.
Doch
das ging schief. Als Linksfuß auf der rechten Seite, das war ungewohnt
für den 33-Jährigen, der sich in der Schlussminute nicht anders zu
helfen wusste, als einen Ball etwas unkonventionell mit dem „falschen
Fuß“ vor das Bavenstedter Tor zu bugsieren. Schlussmann Lukas Broihan
bekam ihn zwar zu fassen, doch rutschte ihm die Kugel unter dem Körper
durch. Lauri Schwitalla bedankte sich und traf zum 3:2-Endstand.
„Vielleicht war das nicht verdient“, sagte Gehrmann. Drei Punkte gab es
dennoch. Schwitalla hatte auch für den ersten Treffer des Tages
gesorgt, als er von Björn Graw von rechts angespielt worden war und aus
kurzer Distanz verwandelte (9. Minute). „Anders als im Sechzehner kann
er es nicht“, sagte Gehrmann lachend. „Aber das reicht ja auch.“
Was
nicht reichte, war die Darbietung der Gelb-Schwarzen in den zehn
Minuten nach dem 1:0 sowie unmittelbar nach der Pause. Diese
schlafmützigen Phasen bezahlten sie mit Gegentoren. Beide Male (15.,
50.) weckte Felix Bielicke die Gastgeber unsanft aus ihren Träumen. Aus
elf Metern hätte sogar noch ein Gästetor hinzukommen können, doch der
Foulstrafstoß, den Sebastian Mende verursacht hatte, landete neben dem
Tor, Marcel Bürst musste nicht eingreifen (17.).
Dafür
hielt er in der 70. Minute die Seinen mit einem Klassereflex im Spiel.
Felix Groth, zu Anfang noch an der Latte gescheitert (5.), traf kurz
darauf mit seinem schwächeren rechten Fuß zum wichtigen 2:2 (73.).
„Meine beiden Ex-Krähenwinkeler“, sagte Gehrmann erfreut, der beide
Torschützen von seiner früheren Station mitgebracht hatte.
FC Eldagsen: Bürst
– Arlt, Mende, Scharmann, Groth – Pinkerneil – Fülberg (88. Marx),
Graw, Köneke, Pérez (66. Awdi) – Schwitalla (90.+1 Buchmann)
Lokalteil HAZ, 05.10.2020
Wann wird Gehrmanns Puzzle fertig?
Holger
Gehrmann puzzelt. Doch wer denkt, der Trainer des FC Eldagsen würde
Bilder von Sonnenuntergängen aus 1000 Teilen zusammensetzen, irrt.
Vielmehr ist Gehrmann vor dem Heimspiel der Landesliga am Samstag um
16 Uhr gegen den SV Bavenstedt nach etlichen Ausfällen damit
beschäftigt, das übrig gebliebene Personal zu einem stimmigen Gefüge
zusammenzubasteln. „Wir müssen Gas geben“, sagt er. „Egal, wer da ist –
egal, gegen wen.“ Den SVB hatte er schon zu Saisonbeginn als Favoriten
auserkoren. Die guten Phasen aus den bisherigen Partien zu einem
erfolgreichen Gesamtauftritt zusammenzufassen, sei die Aufgabe aller.
Jeder muss helfen, damit das Puzzle fertig wird.
Lokalteil HAZ, 02.10.2020