Danke an den Sportbuzzer bzw. die HAZ/NP für den Zeitungsartikel.
Als das 2:0 für den FC Eldagsen gegen den SV Bavenstedt durch Garvin Mulamba gefallen war (45. Minute +1), gab es den anschließenden Jubel schon eher nur noch mit angezogener Handbremse. Schuld war Bastian Hattendorf – oder vielmehr das, was er Sebastian Westenfeld zu verkünden hatte. Der Teammanager des FCE hatte sich um einen direkten Draht nach Garbsen gekümmert, wo es für die Eldagser parallel eine Niederlage des gastgebenden TuS gebraucht hätte, um doch noch in der Landesliga zu bleiben. Und da war der Spieler des 1. FC Sarstedt – selbst vor Ort, aber nicht einsatzbereit – ein perfekter Informant.
Zwar gewannen die Eldagser ihr Heimspiel mit 4:0 (2:0), doch auch der dritte Sieg in Serie konnte den Abstieg nicht mehr verhindern, weil das, was Hattendorf übermittelte, eben nicht das war, was man sich in Eldagsen erhofft hatte. Als an der Hindenburgallee das 1:0 durch Sandro José Padial fiel (18.), war Westenfelds Handy noch stumm. „Das Tor war ein kurzer emotionaler Moment“, sagte Eldagsens Trainer Christian Marx später. Doch eben nur ein Moment, denn kurz darauf gingen die Hattendorf-Kurznachrichten in rascher Folge bei Westenfeld ein. Erst 1:0, dann 2:0, später gar 3:0 für den TuS. „Wir wussten draußen alle Bescheid“, sagte Marx, „und niemand konnte sich ernsthaft vorstellen, dass Sarstedt, für die es um nichts mehr ging, das bei dieser Hitze noch mal drehen würde.“
Die Marschroute in der Pause sei dennoch gewesen, den eigenen Sieg sicher nach Hause zu bringen, um für den verrückten Fall gewappnet zu sein, dass in Garbsen doch noch ein Wunder geschieht. Und seine Hausaufgaben fertigte der FCE vortrefflich an – allerdings auch gegen eine Bavenstedter Elf, die an diesem Tag nie das abrief, wozu sie imstande ist. Vier Gegentore hatte sie in der gesamten Saison nie bekommen. Doch auch die Sarstedter lieferten leider nicht mehr ab.
Marx-Vorgänger Holger Gehrmann hatte die sympathische Angewohnheit, bei Strafstößen für seine eigene Mannschaft aus Aberglaube wegzuschauen. Wäre er beim FCE noch in der Verantwortung, dann hätte er weite Teile der zweiten Halbzeit verpasst. Denn es gab gleich drei Foulelfmeter für die Gastgeber (zweimal verursacht an Mulamba, einmal an Chris Olivier Niebling). Kapitän Sebastian Mende, der Schütze Nummer eins, verwandelte sicher zum 3:0 (63.) und überließ beim nächsten Strafstoß Rune Flohr bei dessen Abschiedsspiel die Kugel. Doch Flohr blieb sein – zumindest persönlich – gelungener Abschied verwehrt, als er links am Tor vorbeischoss (66.). Besser vom Punkt machte es Fabio Gehrmann kurz vor dem Ende. Der zum OSV Hannover wechselnde Abwehrmann ging nach drei Jahren mit seinem Premieren- und Abschiedstor im gelben Trikot zugleich (87.).
Dann war Schluss – und der FC Eldagsen mit dem Schlusspfiff wieder ein Bezirksligist. „Wir haben bis zuletzt immer noch dran geglaubt“, sagte ein ziemlich geknickter Marx. „Es ist erst vorbei, wenn es vorbei ist“, hatte er seinen Spielern in den vergangenen Wochen immer wieder Mut zugesprochen. Jetzt ist es leider so weit.
Auf Wiedersehen, FC Eldagsen.
FC Eldagsen
SV Bavenstedt
Landesliga Hannover · 34. Spieltag