Emotionaler Schlusspunkt

Marotzke schießt TSV Pattensen zum Sieg in der Landesliga gegen den FC Eldagsen

Danke an den Sportbuzzer bzw. die HAZ/NP für den Zeitungsartikel.

Nicht ganz pünktlich um 20.03 Uhr hat für den TSV Pattensen das erste Landesligajahr nach dem Abstieg begonnen, und das Flutlicht auf dem Sportplatz an der Schützenallee war längst eingeschaltet, als es in der Partie gegen den FC Eldagsen nach knapp zwei Stunden ebenso mit leichter Verspätung doch noch eine Entscheidung gab, von besonderen Emotionen begleitet. Denn zumindest auf TSV-Seite wird es keinen gegeben haben, der Darius Marotzke, der verletzungsbedingt in der vergangenen Saison lange ausgefallen war, dieses wichtige Tor nicht gegönnt hat. Praktisch mit dem letzten Angriff seiner Elf erzielte der 27-Jährige in der ersten Minute der Nachspielzeit das umjubelte 3:2 (2:1) und sicherte so einen Heimsieg, für den die Pattenser hart gearbeitet haben. Der aber auch glücklich war.

Die Eldagser Schlachtenbummler unter den 350 Zuschauenden bewiesen nach dem Punktrundenstart jedenfalls ein feines Gespür, als sie trotz der Niederlage dem FCE-Team von Trainer Christian Marx für eine starke Leistung anerkennend applaudierten. Die Gäste waren offensichtlich nicht zum Versteckspielen angereist, steckten stattdessen das frühe Aus für Nicolas Grupe weg, der sich nach nur drei Minuten an den linken Oberschenkel fasste und auch nach kurzer Behandlung nicht mehr weitermachen konnte. Und während der FCE vor einem Jahr für sein erstes Tor noch vier Spiele gebraucht hatte, dauerte es nun lediglich neun Minuten: Jan Pinkerneil passte im TSV-Strafraum den Ball klug zurück zu Lucas Brünig, der aus 19 Metern trocken abzog – das 1:0 hatte auch nach einer halben Stunde noch Bestand, und zwar verdientermaßen.

Nur einmal kamen die Pattenser in dieser Zeit gefährlich vor den Kasten von FCE-Torwart Marcel Bürst, der gegen den einschussbereiten Nils-Ole Heuermann rechtzeitig den Winkel verkürzte. Die ständigen Störattacken ihres Gegners führten zu Problemen im Spielaufbau, defensiv mussten sie immer auf der Hut sein, etwa bei Standards, beim Volleyschuss von Sandro José Padial oder Fabian Carducks „Hammer“ aus der Distanz.

Pattenser drehen das Spiel innerhalb von sechs Minuten

Nicht viel deutete da auf eine Wende hin – dem Team von TSV-Coach Sebastian Franz gelang sie dennoch. Felix Dempwolfs Diagonalpass von links an der Mittellinie nach rechts verwertete Joel Wauker mit einem feinen Schlenzer in die lange Ecke zum 1:1 (32. Minute), und nur fünf Minuten später staubte Edwin Hertel nach dem zuvor geblockten Kopfball von Lukas von der Ah aus kurzer Entfernung zum 2:1 ab. Zwei Tore, die der Mannschaft in den azur-weiß gestreiften Hinguckertrikots deutlichen Auftrieb gaben. Die im typischen Gelb-Schwarz musste sich davon erst einmal erholen.

Franz brachte in der Pause trotzdem gleich drei frische Kräfte, Marotzke war eine von ihnen. Auch nach Wiederanpfiff schienen die Pattenser weiter die Kontrolle zu behalten, wirkten im Zusammenspiel sicherer. Allerdings nicht allzu lange, denn die Eldagser bissen sich wieder förmlich ins Spiel. Verlangten ihrem Gegner alles, aber auch alles ab, dass man sich fragen musste, warum der FCE anderthalb Monate zuvor eigentlich fast in die Bezirksliga abgestiegen wäre. Brünig und Carduck verpassten noch den Ausgleich – Padial dagegen nicht: Dessen Lupfer über TSV-Keeper Patrick Lehmann hinweg nach einem Steilpass an den Sechzehner versuchte Dempwolf, per Fallrückzieher von der Torlinie zu schlagen, er gab dabei dem Ball aber nur noch den letzten Rest – 2:2 (65.).

Es folgte eine heiß umkämpfte Schlussphase, mit einem FCE, dem ein Punkt nicht zu genügen schien, und einem TSV-Team, dessen Endspurt mit das Beste an seinem Auftritt am 1. Spieltag war. Nach einem Eldagser Abwehrfehler scheiterten die eingewechselten Steven Melz und Luca Wagner nacheinander noch am glänzend reagierenden Bürst, ehe ein blitzschnell vorgetragener Angriff über rechts die Pattenser feiern ließ: Scharfe Flanke, Ball abgelegt, Marotzke platziert aus 21 Metern – 3:2.

Kurz darauf war Schluss, und TSV-Trainer Franz schüttelte direkt nach dem Abpfiff den Kopf, als wollte er sagen: Junge, Junge, das war ja kompliziert! Ist zum Glück aber gut gegangen.