Das Ding eintüten

1. FC Sarstedt bittet FC Eldagsen zum Landesliga-Regionsderby

Danke an den Sportbuzzer bzw. die HAZ/NP für den Zeitungsartikel

Marc Vucinovic weiß, dass zum Ende der Saison der Kopf eine große Rolle spielt. Wenn der Druck steige – egal, ob beim Kampf um den Titel oder gegen den Abstieg –, kann die Psyche von großer Bedeutung sein. „Deshalb habe ich den Jungs vor den Spielen gegen Alfeld, Döhren, Eldagsen und Godshorn auch gesagt: Es geht jetzt viermal gegen direkte Konkurrenten, da zu punkten, hilft enorm. Also lasst uns das Ding so früh wie möglich eintüten, damit die Rübe nicht mehr angeht“, sagt er. Mit „das Ding“ meint der Coach des 1. FC Sarstedt den Klassenerhalt in der Landesliga.

Und bei aktuell 31 Punkten sind Jonas Jürgens und Co. auf dem besten Weg, die Ligazugehörigkeit für ein weiteres Jahr zu sichern. Zwei Dreier in den beiden Heimspielen am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Eldagsen und am Dienstag (19.30 Uhr) gegen den TSV Godshorn könnten fast schon eine Vorentscheidung bedeuten.

Auf Eldagser Seite ist der Druck beim Gastspiel in Sarstedt erheblich größer. Denn bei sechs Punkten Rückstand auf den ersten regulären Nichtabstiegsplatz und zuletzt neun sieglosen Auftritten helfen im Grunde nur noch Siege. „Wir wissen, dass wir uns derzeit in einer absolut schwierigen Lage befinden“, sagt Coach Christian Marx. „Und der Trend bei uns ist ja nun auch nicht so, dass man sagen könnte, die kommen gerade mit Karacho zurück.“

Andererseits seien es noch sieben Begegnungen, „es sind also noch 21 Punkte zu vergeben“. Und die jüngsten Auftritte beim 0:1 gegen den 1. FC Wunstorf und beim 1:1 in Evesen hätten zumindest gezeigt, dass die Mannschaft defensiv stabil und gefestigt sei. „Unser Problem ist: Wir schießen zu wenige Tore und erspielen uns zu wenige Chancen.“ Grundsätzlich attestiert Marx seinen Offensivspielern – er nennt da exemplarisch Luca Köneke, Lucas Brünig und José Rubén Pérez – genügend Qualität. „Das haben sie ja in der Vergangenheit auch schon gezeigt. Was fehlt, ist das Selbstbewusstsein – das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten.“ Das zeige sich derzeit auch unter der Woche in den Übungseinheiten. „Es ist nicht so, dass es nur am Wochenende in den Punktspielen nicht klappt. Wir trainieren gerade nicht auf Champions-League-Niveau.“ Doch Einsatzbereitschaft und Willen stimmten, „und die Stimmung ist wirklich gut“.

Derzeit gehe es weder um die Taktik oder Aufstellung als vielmehr um die Basics. „Ob Dreier-, Vierer- Fünfer- oder Sechserkette – wichtig ist, dass jeder Einzelne willens ist, am Spieltag besser zu sein als sein Gegenspieler“, fordert Marx. „Jeder muss bereit sein, alles rauszuhauen und etwas reißen zu wollen.“ Klar sei, dass es von enormer Bedeutung sein dürfte, auch in Sarstedt wieder kompakt zu stehen. „Wir dürfen nur wenige Gegentreffer kassieren, weil wir selbst derzeit nur wenige Tore schießen.“ Hoffnung macht ihm die bislang gute Bilanz gegen den 1. FC Sarstedt. „Es wäre schön, wenn das so bliebe.“

Die Statistik kennt auch der Sarstedter Trainer: „Der FC Eldagsen war bislang eher kein Lieblingsgegner von uns.“ Im Hinspiel sei seiner Mannschaft allerdings ausnahmsweise mal ein Sieg gelungen, ein wildes 4:3. So gefährlich angeschlagene Gegner wie die Senfstädter seien, so sehr biete die Situation des Gegners auch Chancen, so Vucinovic. „Der FC steht mit dem Rücken zur Wand. Den Eldagsern helfen nur noch Siege. Ein Punkt ist zu wenig, denn die Spiele werden ja nicht mehr.“ Dieser Zwang, gewinnen zu müssen, könne lähmen, gerade wenn man in Rückstand gerate und mehr Risiko gehen müsse.

Personell gibt es bei den Platzherren etwas Probleme. Moritz Müller von Blumencron, Filmon Negasi, Gilles-Asri Kwadjovie und Aiman Hoballah fallen aus. Beim FCE muss Rune Flohr passen. „Sonst sind alle an Bord“, betont Marx. „Wenn wir eine Leistung wie in Evesen bringen, ist etwas möglich. Wir werden jedenfalls nicht den Kopf in den Sand stecken.“